Aufgestiegen zum District Manager

Foto: Fotolia/Roman Sigaev
Foto: Fotolia/Roman Sigaev

Mit meinem späteren Einstieg in den Handel hatte ich während der Schulzeit noch nicht gerechnet – obwohl ich damit aufgewachsen bin. Meine Mutter betrieb ein Modegeschäft. In dem Privatraum hinter dem Kassenbereich habe ich oft meine Hausaufgaben gemacht und war beim Einkauf der neuen Ware dabei. Ein Erfahrungsbericht von Alexander Blang

Alexander Blang, Foto: s.Oliver
Alexander Blang, Foto: s.Oliver

Duales Studium Betriebswirtschaft (BA)
eingestiegen 2006
als Assistant Store Manager bei s.Oliver
aufgestiegen 2012
zum District Manager

Als ich nach dem Abitur den Zivildienst in einer sozialen Einrichtung ableistete, konnte ich sehen und erleben, wie man Menschen gezielt fördern kann. Das machte mir klar, dass ich für mich einen Beruf wählen möchte, in dem ich sehr viel mit Menschen zu tun habe. In Verbindung mit dem Spaß, den ich schon früh am Verkaufen hatte, kam dann die Erkenntnis, dass eine Karriere im Handel möglicherweise genau das Richtige für mich ist. Damit war auch die Entscheidung für ein entsprechendes Studium gefallen.

Entspannte Atmosphäre
Für das duale Studiensystem entschied ich mich aufgrund der abwechslungsreichen Studienzeit. Durch den hohen praktischen Anteil kann man die fachlichen Inhalte gleich anwenden. Eines meiner Vorstellungsgespräche führte mich zu s.Oliver. Das Interview lief sehr gut und fand in einer entspannten Atmosphäre statt. Ich fühlte mich direkt wohl und konnte mir das Unternehmen als Partner im Rahmen meines Dualen Studiums sehr gut vorstellen. Als mir ein Vertrag angeboten wurde, sagte ich sofort zu.

Den theoretischen Teil des Dualen Studiums leistete ich an der Berufsakademie Lörrach ab. Den halbjährigen Wechsel von Studium an der Akademie und Einsatz im Unternehmen fand ich sehr spannend und sinnvoll. Durch die Ergänzung von Theorie und Praxis kam ich schnell voran. Mein erster Tag in der Praxis war allerdings ziemlich chaotisch. Es dauerte einige Tage, bis ich mich zurechtfand und selbstbewusst durchstarten konnte. Rückblickend würde ich sagen, ich habe intuitiv vieles richtig gemacht. Ich wurde in verschiedenen Stores eingesetzt und erhielt Einblicke in die Verkaufs- und Organisationstätigkeiten im Einzelhandel. Dadurch lernte ich auch viele Menschen und Regionen kennen und war an Eröffnungen in Frankfurt und Maastricht beteiligt. Nach drei Jahren Studienzeit schloss ich meinen Bachelor in Betriebswirtschaft ab und startete bei s.Oliver als Assistant Store Manager.

Große Verantwortung von Anfang an
Als Assistant Store Manager hatte ich die stellvertretende Leitung des Store Managers inne. Ich unterstützte ihn bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter, machte die Einsatzplanung des Teams und half, die Vorgaben der Zentrale erfolgreich umzusetzen. Dazu gehörten Warenbestückung, Warenpräsentation sowie diverse administrative Aufgaben. Mein damaliger Vorgesetzter war terminbedingt oft unterwegs, sodass ich von Anfang an große Verantwortung übernahm. Ich hatte rasch die Gelegenheit, mich zu beweisen, und konnte bereits nach einem dreiviertel Jahr zum Store Manager aufsteigen.

Mit 26 Jahren trat ich dann meine erste Führungsposition in der Filiale in Frankfurt an, die ich bereits während meiner Studienzeit miteröffnen durfte. Während meiner Zeit in Frankfurt konnte ich mich enorm weiterentwickeln: Ich hatte die Freiheit, mich kreativ zu entfalten, bildete meinen persönlichen Führungsstil aus, lernte aufmerksam aus Beobachtungen und beschäftigte mich in meiner Freizeit mit Fachliteratur zum Thema Führung. Ich war topmotiviert. Nach einiger Zeit bewarb ich mich unternehmensintern zurück in meine Heimat Trier, um dort eine Neueröffnung zu leiten und einen neuen Store zu managen. Aufgrund meiner bisherigen positiven Entwicklung wollte mein Arbeitgeber mich weiter fördern und gab mir die Chance, mich dieser neuen Herausforderung zu stellen. Im Rahmen dieser Neueröffnung rekrutierte ich das gesamte Personal für den Store selbstständig und führte das Team eigenverantwortlich. Die Filiale wurde ein voller Erfolg. Kurz darauf wurde mir die Leitung einer weiteren Neueröffnung in Trier übertragen. In dieser Zeit besuchte unser Inhaber und CEO Bernd Freier den Store. Er hatte von den guten Ergebnissen gehört, die ich mit meinen Teams erreicht habe. Er setzte sich aktiv für meine weitere Förderung im Unternehmen ein.

Unbesetzte Stelle in der Schweiz
Durch Zufall und gutes Timing konnte ich den nächsten Schritt zum District Manager nehmen. Es sollte mir ein Flagshipstore, ein Aushängeschild unseres Unternehmens, anvertraut werden. Während eines Besuchs in der Zentrale in Rottendorf unterhielt ich mich zufällig mit unserem früheren Leiter des Retail-Business über die zum damaligen Zeitpunkt unbesetzte Stelle des District Managers in der Schweiz. Spontan bekundete ich mein Interesse und gelangte daraufhin tatsächlich für zwei Jahre in die Schweiz, wo ich alle Retail Stores und Outlets betreute. Es war eine einzigartige Erfahrung und eine spannende Zeit.

Optimierung von Prozessen
Seit 2012 arbeite ich nun als District Manager Retail im Bezirk Süd-West- Deutschland und habe 18 Filialen unter mir. Ich vertrete die Store Manager und leite die Stores zur Zielerreichung an. Neben der Rekrutierung und Weiterentwicklung der Mitarbeiter steht die kontinuierliche Optimierung von Prozessen im Store Management im Mittelpunkt. Dafür sowie für die Ergebniskontrolle analysiere ich regelmäßig die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen für alle Filialen in meinem Bezirk. Ich reise viel, bin jeden Tag in meinem Gebiet unterwegs und übernachte öfters in Hotels. In einer Woche bleibt oft nur ein halber Tag für das Erledigen administrativer Aufgaben. Die Anforderung an mich, Ergebnisse oder Situationen zu hinterfragen, Ideen für Verbesserungen zu entwickeln und diese umzusetzen, stellt immer wieder auch eine Herausforderung dar. Die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen, das Streben, stets die Ergebnisse verbessern zu wollen, und die Abwechslung, immer wieder von anderen Teams umgeben zu sein, spornt mich an. Im Handel ist kein Tag gleich, und genau das macht die Faszination meines Jobs aus.