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Von: Manfred Wissmann
Gesendet: 5. März 2013
Dringlichkeit: hoch
An: alle angehenden Juristen
Betreff: Erster Hans Soldan Moot Court – Jetzt bewerben!

Liebe Leserinnen und Leser,

wie bereitet sich ein Jurastudent praktisch auf den Berufsalltag als Anwalt vor? Eine sinnvolle Methode sind sogenannte Moot Courts, bei denen sich Jurastudenten im Rahmen ihrer juristischen Ausbildung vor einem fiktiven Gericht als Prozesspartei mit einem Fall auseinandersetzen. Dieser Trend aus den USA ist mittlerweile zwar auch in Deutschland angekommen, was jedoch noch fehlt, ist ein größerer, zentral ausgetragener, bundesweiter Wettbewerb. Deshalb hat die Hans Soldan Stiftung zusammen mit der Bundesrechtsanwaltskammer, dem Deutschen Anwaltverein und dem Deutschen Juristen-Fakultätstag den jährlich stattfindenden Hans Soldan Moot Court zur anwaltlichen Berufspraxis (kurz: Soldan Moot) ins Leben gerufen, der die Tätigkeit eines Anwalts im deutschen Rechtssystem nachbildet. Die Entwicklung der Moot-Fälle sowie die organisatorische Durchführung des Wettbewerbs obliegt Prof. Dr. Christian Wolf, dem geschäftsführenden Vorstand des Instituts für Prozess- und Anwaltsrecht der juristischen Fakultät Hannover, in Zusammenarbeit mit den Veranstaltern.

Im Gegensatz zu anderen Moot Courts, die sich insbesondere auf internationaler Ebene meistens mit Spezialthemen, zum Beispiel dem Völkerrecht beschäftigen, simuliert der Soldan Moot ein Gerichtsverfahren vor einem Landgericht und bereitet so auf realistische Fälle des Berufsalltags vor. Thematisch wird jedes Jahr ein Fall behandelt, der den Studierenden auch wichtige Kenntnisse des anwaltlichen Berufsrechts vermittelt. Als Interessensvertreter müssen sie den Fall rechtlich analysieren, Beweismittel würdigen und Rechtsmeinungen formulieren. Dabei ist es auch notwendig, sich mit den Gegenargumenten auseinanderzusetzen und das Gericht schließlich von der eigenen Position zu überzeugen. Neben juristischen Kenntnissen werden so auch Soft Skills wie freie Rede, Argumentations- und Plädoyer-Technik sowie Teamwork gefördert. Darüber hinaus bietet der Wettbewerb Kanzleien die Möglichkeit, sich in die anwaltsorientierte Juristenausbildung einzubringen und erste Kontakte zu hochqualifizierten Absolventen aufzubauen.

Auszeichnungen sind in vier verschiedenen Kategorien geplant: Bester Klägerschriftsatz, Bester Beklagtenschriftsatz, Beste mündliche Leistung in der Vorrunde, Sieg im Finale.

Im Einführungsjahr 2013 können alle Universitäten ihre Teams unmittelbar zum nationalen Endentscheid schicken. Ab dem nächsten Jahr wird es Vorentscheide auf Universitätsebene geben, bei denen sich die einzelnen Teams für das bundesweite Finale qualifizieren müssen. In der Vorrunde wird selbstverständlich ein anderer Fall als im Finale behandelt.

Der Wettbewerb startet am 4. Juli 2013 mit der Ausgabe des Falls. Den genauen Ablauf, die Teilnahmebedingungen und alle wichtigen Informationen zu dem Wettbewerb sind unter www.soldanmoot.de zu finden.

Viele Grüße,
Manfred Wissmann
Vorstand der Hans Soldan Stiftung
Bocholder Straße 259, 45356 Essen, www.soldanmoot.de