Finalistinnen für den Engineer Power Woman 2014

Foto: Deutsche Messe
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Drei starke Frauen stehen im Finale für die Auszeichnung „Engineer Power Woman 2014“: Gabby Aitink-Kroes, Dr. Ruth Hemmersbach und Dr. Dörte Rother. Sie sind im Rahmen des WoMenPower-Wettbewerbs vorgeschlagen worden, weil sie im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft oder Technik erfolgreich ihren Weg gehen.

Eine unabhängige Jury hat die drei Frauen aus allen Einsendungen ausgewählt. Wer von ihnen die Engineer Power Woman 2014 wird, entscheidet sich am 11. April auf dem WoMenPower-Kongress der Hannover Messe.

Gabby Aitink-Kroes ist Ingenieurin bei NOVA, die niederländische Research School for Astronomy. Das Spezialgebiet von Aitink-Kroes ist die opto-mechanische Ingenieurwissenschaft. Die Ingenieurin war federführend für das Design des MIRI-Instruments im James-Webb-Space-Teleskop der amerikanischen und europäischen Luft- und Raumfahrtbehörden NASA und ESA zuständig. MIRI steht für Mid-Infrared-Instrument; das James-Webb-Teleskop ist Nachfolger des Hubble-Teleskops. Aitink-Kroes gelang es, ein Gerät auf die Beine zu stellen, das auch unter den schwierigen Bedingungen im All hervorragende Arbeit leistet. Schließlich muss es die Vibrationen des Raketen-Starts oder auch die enormen Temperaturen unbeschadet überstehen.

Auch bei anderen Projekten kann Aitink-Kroes stets in allen Phasen – von der Entwicklung über den Bau bis zur Integration – mit intelligenten Lösungen und viel Erfahrung punkten. Neben ihrer Arbeit setzt sich Aitink-Kroes innerhalb ihres Unternehmens für Themen wie Diversity, Gender-Balance im Bereich Forschung und Technologie sowie für den jährlichen Girl’s Day ein.

Die Privatdozentin Dr. Ruth Hemmersbach arbeitet am Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln. Um wissenschaftliche Fragestellungen in Zusammenarbeit mit der Industrie zu untersuchen, hat sie mehrfach Experimente an Raketen durchgeführt. Ihr Fachgebiet ist die Simulation von Mikrogravitation im irdischen Labor, um Experimente in realer Mikrogravitation vorzubereiten und zu verifizieren. Dabei hat sie national und international Standards gesetzt und erfolgreich zahlreiche Kooperationen mit interdisziplinären Partnern akquiriert.

Neben ihrem wissenschaftlichen Engagement setzt sich Hemmersbach besonders für die Förderung des weiblichen Wissenschafts-Nachwuchses ein. So betreut sie den MINT-Nachwuchs über das Studium hinaus bis zum Eintritt ins Berufsleben. Auch innerhalb des DLR nimmt Hemmersbach eine Vorbildfunktion ein, da sie seit 1999 als eine der ersten im Unternehmen Telearbeit in Verbindung mit Führungsaufgaben nutzt. Auf diese Weise gelingt es ihr, Beruf, Kinder und pflegebedürftige Eltern mit gleichzeitiger Führungsverantwortung zu vereinbaren.

Dr. Dörte Rother leitet am Institut für Biotechnologie am Forschungszentrum Jülich eine elfköpfige Helmholtz-Nachwuchsgruppe. Im Team der Spezialistin für Biokatalyse arbeiten Biologen, Chemiker und Ingenieure daran, aus synthetischen hintereinandergeschalteten Enzymen Grundbausteine zu entwickeln. Diese Grundbausteine werden energiesparend aus erneuerbaren Ressourcen hergestellt und können etwa in Arzneimitteln eingesetzt werden. In ihrer Arbeit verknüpft Rother dabei herausragende Grundlagenforschung mit anwendungsorientierten ingenieurwissenschaftlichen Optimierungsansätzen. Schon 2010 ist die heute 35-Jährige für ihre interdisziplinäre Forschung mit dem Exzellenzpreis für Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet worden.

Neben ihrem fachlichen Engagement unterstützt Rother ihr Team auch im Hinblick auf Karriereförderung. Außerdem zeigt sie durch ihr eigenes Beispiel, dass eine Frau sowohl exzellente Wissenschaftlerin als auch engagierte Mutter sein kann. Im Mai 2014 erwartet Rother ihr drittes Kind.

Quelle: Pressemitteilung Hannover Messe, 25.03.2014