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Gut gecoacht ist halb gewonnen

In den USA ist Coaching schon weit verbreitet. Dieser Trend hat jetzt auch Deutschland erfasst: Nicht nur das Berufsleben wird mit einem Coach an der Seite geplant. Aber wie unterstützt er einen Bewerber? Wie arbeiten beide die persönlichen und beruflichen Stärken heraus?

Michael T. hat sein Studium erfolgreich abgeschlossen. Mit Elan schrieb er seine ersten Bewerbungen. Er bekam einige Einladungen und führte voller Hoffnung seine ersten Bewerbungsgespräche. Doch die Absagen häuften sich ebenso wie die größer werdende Sammlung von Zeitungsausschnitten und Notizen. Zweifel über den Wert der Ausbildung und Fragen zur eigenen Orientierung kamen auf und begannen an seiner Selbstsicherheit zu nagen.

Das erste Kennenlernen
Michael T. steht etwas unsicher und neugierig vor einer hohen Tür und klingelt: Tom Andreas – Training, Coaching und Seminare, liest er auf dem Schild am Eingang. Ein großer freundlich lächelnder Mann, Anfang 40, öffnet die Tür und begrüßt ihn mit festem Händedruck. In einem schlicht möblierten Raum nehmen sie Platz: Zwei einfache bequeme Sessel, im Winkel einander zugewandt und ein kleiner Glastisch. Das Flipchart steht im Hintergrund zwischen den beiden Sesseln.

Der Coach schaut Michael T. ruhig, dennoch aufmerksam an und beginnt: „Was können Sie heute für sich tun?“ Überrascht zieht Michael T. die Augenbrauen hoch und antwortet zögernd: „Ich? Für mich? Also, ja, die Sache ist die: Ich habe vor ein paar Monaten mein Studium erfolgreich abgeschlossen und mich dann auf verschiedene Stellen beworben. Ich bin überall abgelehnt worden. Und jetzt frage ich mich, was ich falsch mache. Ich bin irgendwie total verunsichert und weiß gar nicht mehr, was ich tun soll und wo ich mich noch bewerben soll und ob das überhaupt alles das Richtige für mich ist. Irgendwie spricht mich auch nichts mehr so richtig an. Eigentlich weiß ich gar nicht mehr, was ich überhaupt noch will.“

Mit konzentrierten und gezielten Fragen erkundigt sich Tom Andreas nach dem Studium, den verschiedenen Bewerbungen und der bisherigen Vorgehensweise. „Mal angenommen, unsere gemeinsame Arbeit würde für Sie erfolgreich sein. Woran würden Sie diesen Erfolg erkennen?“ Michael T. denkt lange nach und sein Gesicht hellt sich zunehmend auf. Er beginnt von seinen Träumen und Hoffnungen zu berichten.

Stärken erkennen
Als die Frage nach seinen besonderen Stärken kommt, legt sich seine Stirn in viele Falten. Aber ein paar Nachfragen später entdeckt er für sich überraschende Stärken und Fähigkeiten. Während diese im Detail erörtert und konkretisiert werden, wird er zunehmend selbstbewusster. Zuvor saß er etwas gekrümmt auf seinem Sessel, doch nun geht seine Sitzhaltung in eine aufrechte über. Überhaupt wirkt er immer weniger wie der etwas verunsicherte und pessimistische Mensch, der den Raum betreten hatte.

Die eigene Zukunft gestalten!
„Stellen Sie sich vor, wo Sie mit diesen Stärken und Fähigkeiten in fünf Jahren sein möchten. Was genau tun Sie? Welche Fähigkeiten haben Sie entwickelt und hinzugewonnen? Was wird wichtig für Sie und welches Selbstverständnis haben Sie? Nehmen Sie sich Zeit, alles genau wahrzunehmen!“

Michael T. blickt ein wenig in sich gekehrt und beginnt dann aber angeregt zu berichten. Mit zunehmender Begeisterung schildert er detailliert, wie er sich in fünf Jahren sieht und erlebt. Einige präzise Fragen des Coachs erweitern seine Beschreibung auch auf die private und persönliche Situation, so dass der gesamte Lebenskontext klar wird.

Erinnerungen aus der Zukunft
„Und wenn Sie sich von dem Jahr 2008 aus rückblickend erinnern wollten, welche Schritte waren für Sie wichtig? Wie hatten Sie damals, im Jahr 2003, begonnen und welche ersten Schritte hatten Sie unternommen?“ Michael T. ist überrascht, welche Ideen er auf diese Fragen hin entwickelt und wie konkret diese werden. Er fühlt sich sicherer bei dem, was er will, und er hat Vertrauen zu seinen Plänen gewonnen. Gemeinsam mit seinem Coach entwickelt Michael T. nun die ersten Maßnahmen zur Umsetzung. Jetzt ist ihm auch klar, wo er sich als nächstes bewerben und was er anders machen wird. Er fühlt sich wesentlich motivierter und entschiedener, da er weiß, was er kann und wohin er sich entwickeln will, resümiert er.

„Beim nächsten Vorstellungsgespräch werden Sie gefragt, warum gerade Sie diese Stelle bekommen sollen – was wäre jetzt Ihre Antwort?“ Und wo Michael T. vorher zögerlich die üblichen Floskeln zum besten gegeben hatte, antwortet er jetzt mit persönlicher Überzeugung und echten eigenen Gründen. Zu Hause angekommen will er seine Bewerbungen umschreiben und sich auf das nächste Bewerbungsgespräch vorbereiten.

Zuviel Theorie zu wenig Praxis
Hochschulwissen allein reicht heute für einen erfolgreichen eigenen Werdegang vielfach nicht mehr aus, viele Hochschulabsolventen haben Probleme zum Beispiel bei Einstellungsgesprächen. „Trotz des großen fachlichen Potenzials haben sie wenig praxisrelevante Erfahrungen. Die soziale und emotionale Kompetenz will noch entwickelt und gefördert werden. Die „Business-Sprache“ und die „Verhaltens-Codes“ sind noch nicht gelernt. Das eigene Profil ist noch nicht bestimmt – Stärken und Schwächen, Ziele und Kompetenzen noch nicht erprobt. So ist häufig die eigene Vorstellung vom Job noch sehr unspezifisch und wenig zielorientiert – sie richtet sich nach ungeprüften Vorstellungen und nicht nach kritisch geprüften eigenen Stärken. Hier kann ein vertrauensvoller Coaching-Rahmen bedeutend weiterhelfen“, so Coach Tom Andreas.

Coach Tom Andreas ist nach Studium und verschiedenen Berufserfahrungen seit 15 Jahren in der Erwachsenenbildung tätig. Seit zehn Jahren arbeitet er als Coach-Trainer und Coach im eigenen Institut. Seine Klienten erhalten individuelle Hilfestellungen: „Coaching klärt und verhindert frühe Einschränkungen in der fachlichen, sozialen und emotionalen Entwicklung. Es hilft die eigenen Karriereziele zu definieren und zu erreichen. So kann ein erfahrener Coach den erfolgreichen Berufseinstieg wesentlich erleichtern und zu einer längerfristigen Erfolgsplanung entscheidend beitragen.“

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