Kleidung

Bild: karriereführer

Hochgesteckte oder offene Haare? Rock oder Hosenanzug? Mit Krawatte oder ohne? Bei der Frage nach dem richtigen Outfit für das Vorstellungsgespräch sind sich viele Bewerber unsicher. Von Christina Bönner

Das Wichtigste vorweg: Der Bewerber muss zum Unternehmen passen. Das äußert sich nicht nur durch den individuellen Charakter und die Affinität zur jeweiligen Tätigkeit, sondern auch durch das äußere Erscheinungsbild des Bewerbers, das einen Teil seiner Persönlichkeit darstellt. In seriösen Branchen wie Banken oder Versicherungen sollten Sie sich also anders kleiden als zum Beispiel bei Werbeagenturen, bei denen das Outfit auch schon mal legerer ausfallen kann. Wichtig ist, dass Sie sich in Ihrer Kleidung wohlfühlen. Wer ein bekennender Gegner von Krawatten ist, wird sich wahrscheinlich auch kaum in einer Branche zu Hause fühlen, die Wert auf genau dieses Accessoire legt.

Tipps für Frauen
Frauen müssen sich neben ihrer Kleidung vor allem auch über ihre Frisur Gedanken machen: Offen oder zusammengesteckt, ist oft die Frage. Als Faustregel gilt: Authentizität. Frauen, die ihre Haare immer offen tragen, wirken mit hochgesteckten Haaren eher „verkleidet“ und würden vor dem Personaler ihre wahre Persönlichkeit verbergen. Zusammengebundene Haare wirken zwar seriöser, doch viel wichtiger ist: Das Gesicht sollte frei sein. Denn beim ersten Gespräch sind auch Gestik und Mimik wichtig, damit der Personaler den Bewerber richtig beurteilen kann.

Ein weiteres Thema bei Frauen: Rock oder Anzug? Natürlich ist ein Rock sehr feminin, doch erspart ein Hosenanzug viele Probleme: Hinsetzen und Beine übereinander schlagen ist im Anzug umkomplizierter. Zudem bleibt Ihnen die Frage nach dem richtigen Absatz erspart: Besser sind zum Anzug flache Absätze, denn was in Alltagssituationen perfekt klappt – das gerade und sichere Gehen auf höheren Absätzen –, kann bei Nervosität im Bewerbungsgespräch schnell schiefgehen. Und nichts ist schlechter für den ersten Eindruck als ein wackeliger und unsicherer Gang.

Eine weitere Stolperfalle: Accessoires und Make-up. Schmuck und Uhren sollten nicht zu protzig und überbetont sein. Beim Make-up muss eine leichte Akzentuierung der Augen und Lippen reichen. Alles andere wäre für ein Bewerbungsgespräch unpassend.

Tipps für Männer
Männer tragen meist dunkle Anzüge und Schuhe. Trotz des vermeintlichen Universal-Outfits können sie sich positiv von der Masse abheben: mit einem perfekten Sitz des Anzugs, mit der Wahl der Krawatte und ihrer Farbe. Wer dann noch weiß, wie er einen perfekten Knoten bindet, hat mit seinem äußeren Auftreten schon gewonnen.

Männer sollten beachten, dass das Tragen eines Bartes eine Typsache ist. Doch ähnlich wie die Frisur bei Frauen sollte das Gesicht auch bei Männern nicht durch Haare verdeckt sein. Mit einer Rasur haben Sie einen klareren Gesichtsausdruck. Ein ordentlich gestutzter Bart hingegen, der optisch zum Träger passt, kann auch ein Zeichen von Individualität sein.

Gepflegtheit, saubere und löcherfreie Kleidung, geputzte Schuhe ohne schiefe Absätze, gut geschnittenes und frisch gewaschenes Haar – wenn Sie das alles beachten, bei dem kann beim Vorstellungsgespräch rein äußerlich eigentlich nichts mehr schiefgehen. Wenn dann auch noch Qualifikation und Ausstrahlung stimmen, ist Ihnen der neue Job so gut wie sicher.

Tipps fürs Outfit

  • Keine knalligen Farben wählen
  • Für Frauen besonders geeignet: Pastelltöne, für Männer: grau oder anthrazit
  • Auch im Sommer Strümpfe tragen
  • Krawatte darf farbig sein, aber keine wilden Muster oder Comics; Krawatte sollte hinten unter dem Kragen sitzen
  • Nur unaufdringliches Parfum oder After Shave
  • Keine Piercings tragen, Männer auch keine Ohrringe
  • Schuhe putzen
  • Bei einer längeren Anreise ein Hemd bzw. einen Bluse zum Wechseln mitnehmen