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Foto: Fotolia/everythingpossible
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Elisabeth Signing Fosso spezialisierte sich im Rahmen ihres Jurastudiums auf Wirtschaftsrecht – und setzt in ihrer Promotion ein besonderes Augenmerk auf das Kartellrecht. Wissen, das sie in ihrer Anwalts-Wahlstation erfolgreich einbringen konnte.

Nach meinem Examen 2012 arbeitete ich erst einmal drei Jahre am Lehrstuhl für Wirtschaftsrecht und habe eine Promotion im Bereich des Kartellrechts begonnen. Im Oktober 2015 begann ich dann mit meinem Referendariat und dem Durchlauf meiner Stationen: die Verwaltungsstation beim Bundeskartellamt, für die Anwaltsstation wählte ich die Kanzlei Oppenhoff. Nur dort hatte ich mich beworben. Zum einen war mir die Kanzlei empfohlen worden, zum anderen ganz speziell meine dortige Ausbilderin. Ich war dort vor allem im Bereich der Prozessführung tätig – mit der Schnittstelle zum Kartellrecht. Beide Bereiche kennenzulernen, war von Anfang an mein Wunsch gewesen.

Buchtipp der Redaktion

Hans-Georg Schulze: Referendariat in der internationalen Großkanzlei. LegalArt 2017. Kindle Edition 6,90 Euro. Zur Person Elisabeth Signing Fosso ist 30 Jahre alt und studierte Jura an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Die Kanzlei betreut ein großes Schadensersatzverfahren im Bereich des Kartellrechts, im Rahmen des sogenannten Zuckerkartells. Hierbei arbeitet das Prozessführungs- und das Kartellrechts-Team sehr eng zusammen. Mir gefiel besonders gut, dass ich vom ersten Tag an als festes Teammitglied aufgenommen wurde, an sämtlichen Besprechungen teilnahm, sämtliche Infos geteilt wurden und ich meine Aufgaben im Rahmen des Mandats über den gesamten Zeitraum betreute. Zudem fuhr ich zu Parallelprozessen und fertigte für die Informationsgewinnung Protokolle an. Es war zum Beispiel sehr interessant zu sehen, wie man als Team einen 200-Seiten langen Schriftsatz aufbaut.

Abseits dieses Großverfahrens betreute ich kleinere Verfahren: Ich verfasste Mitschriftsätze, kommunizierte mit den Mandanten oder erstellte selbstständig kleinere Vertragsentwürfe – machte alles, was die Anwaltstätigkeit umfasst. Spannend war in dieser Zeit auch meine erste Teilnahme an einem Schiedsverfahren. Herausfordernd war die Art der Kommunikation mit den Mandanten, die Übersetzung der Rechtssprache für Nicht-Juristen – dabei gleichzeitig über Risiken zu informieren, einen Rat zu erteilen und dem Mandanten trotzdem noch eine Wahlmöglichkeit zu geben. Im Juni 2017 habe ich nun mein 2. Examen geschrieben und absolviere derzeit meine Wahlstation beim Amtsgericht, um noch andere Bereiche bei Gericht und die Arbeit „auf der anderen Seite“ des Richtertisches zu erleben. In welchem Bereich ich dann tatsächlich starten werde, entscheide ich anschließend – es soll der Bereich werden, in dem ich meine Fähigkeiten am besten einsetzen kann.