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Die ersten 100 Tage

Der Start in den Job ist immer aufregend: Welche Aufgaben werden mir übertragen? Werde ich den Herausforderungen gewachsen sein? Werde ich mein Wissen aus dem Studium anwenden können? Wie wird es mit den Kolleginnen und Kollegen klappen? Wir haben Berufseinsteigerinnen in großen Kanzleien befragt, wie ihr Start in den Job war.

Dr. Maren Trautmann, Foto: Bernd Nörig
Dr. Maren Trautmann, Foto: Bernd Nörig

Name: Dr. Maren Trautmann
Kanzlei: Ebner Stolz
Spezialgebiet: Medizinrecht
Hauptherausforderung im Alltagsgeschäft: Bei laufenden Transaktionen alle Projekte gleichzeitig zu bespielen und überall am Ball zu bleiben.
Hilfreiche Skills: Humor, Kommunikationsfähigkeit und Begeisterung für dynamische Prozesse.
(Uni-)Wissen, das ich einbringen konnte: Lerninhalte des Schwerpunktbereichs Medizinrecht sowie angeeignetes Wissen aus dem Promotionsstudium.
Spannendstes Projekt, an dem ich beteiligt war: Ein Bieterverfahren für den Erwerb einer nuklearmedizinischen Praxis.
Ein Projekt, auf das ich mich freue: Den Aufbau einer neuen Gruppe im ambulanten ärztlichen Markt.
Größte Überraschungen: Großer Vertrauensvorschuss durch Vertragsangebot bereits im Referendariat und die legendäre Karnevalsparty von Ebner Stolz am Kölner Standort.
Learnings: Dass es mehr darauf ankommt, dem Mandanten Ergebnisse einfach, kurz und prägnant darzustellen als hochgestochene juristische Ausführungen zu machen.
Neue Ziele: Erhalt des Titels Fachanwalt für Medizinrecht und das Erklimmen der nächsten Stufe auf der Karriereleiter.

Ilona Dück, Foto: Hoffmann Liebs/Tom Jasny
Ilona Dück, Foto: Hoffmann Liebs/Tom Jasny

Name: Ilona Dück
Kanzlei: Hoffmann Liebs Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB
Spezialgebiet: Energierecht und Energievertragsrecht
Hauptherausforderung im Alltagsgeschäft: Man ist nunmehr selbst in der Rolle der Ausbildenden. Es kann dabei mitunter schwierig sein, die passenden Aufgaben für Referendar*innen zu finden und diese auch verständlich aufzubereiten.
Hilfreiche Skills: Ich kann jeder und jedem nur empfehlen, aufgeschlossen und lernbereit zu bleiben. Den eigenen Berufseinstieg sollte man als Ausbildungszeit verstehen.
(Uni-)Wissen, das ich einbringen konnte: Trotz allem, was man während des Studiums lernt, kann uns dieses nur bedingt auf den Berufseinstieg und die Praxis vorbereiten. Daher ist es umso wichtiger, dass man sich an sein gelerntes methodisches Wissen und die geübte Arbeit mit und an, unter Umständen fremden, Gesetzestexten zurückerinnert.
Spannendstes Projekt, an dem ich beteiligt war: Mit jedem neuen Mandat bzw. mit jeder neuen Anfrage gewinnt man neues Wissen und Erfahrungen dazu. Gerade das Energierecht ist ein sehr dynamisches Rechtsgebiet, bei welchem man stets mit aktuellen Gesetzesvorhaben und -änderungen zu tun hat – dadurch wird der Alltag eben nicht alltäglich und es bleibt spannend.
Projekt, auf das ich mich freue: Webinare und Tagungen von den verschiedensten Vereinen, wie etwa dem Women.Energy.Network, und den damit einhergehenden Austausch mit Spezialist*innen.
Größte Überraschungen: Der Austausch auf Augenhöhe ab Tag eins.
Wichtigste Learnings: Keine Scheu zu haben, Fragen zu stellen.
Neue Ziele: Meine berufliche Expertise weiterzuentwickeln, um auch selbst Ansprechpartnerin für ressortübergreifende Arbeiten und Projekte zu werden.

Caroline Kopp, Foto: Johann Morozov
Caroline Kopp, Foto: Johann Morozov

Name: Caroline Kopp
Kanzlei: Freshfields Bruckhaus Deringer Rechtsanwälte Steuerberater PartG mbB
Spezialgebiet: Corporate | M&A
Hauptherausforderung im Alltagsgeschäft: Time-Management zwischen den verschiedenen Mandaten.
Hilfreiche Skills: Selbstorganisation, Detailgenauigkeit und Sorgfalt, gutes Englisch, Small-Talk-Fähigkeiten (zum Bonding mit dem Mandanten) und ein gutes Gedächtnis.
(Uni-)Wissen, das ich einbringen konnte: Ich bin eine Quereinsteigerin in der gesellschaftsrechtlichen Materie. An der Uni habe ich mich neben dem Pflichtstoff vor allem mit dem internationalen Privatrecht beschäftigt. Allgemein helfen einem aber die juristischen Grundfertigkeiten in der Praxis sehr weiter und man findet sich mit entsprechender Neugier und Interesse an neuen Sachverhalten schnell auch in unbekannte Rechtsgebiete ein.
Spannendstes Projekt, an dem ich beteiligt war: Die rechtliche Beratung und Teilnahme an einer außerordentlichen Hauptversammlung in Präsenz. In dieser wurde über eine Kapitalerhöhung einer deutschen börsennotierten Gesellschaft (SE) gegen eine Sacheinlage in Form von Gesellschafterdarlehen entschieden.
Ein Projekt, auf das ich mich freue: Die Eintragung einer der ersten grenzüberschreitenden (Herein-)Formwechsel nach den neuen Umsetzungsvorschriften der Mobilitäts-Richtlinie. Das Projekt ist anspruchsvoll, da es weder Praxiserfahrung noch ausführliche Literatur zur Auslegung der neuen Vorschriften gibt.
Größte Überraschungen: Der direkte Kontakt mit den Mandanten von Anfang an und die einem übertragene Eigenverantwortlichkeit in Bezug auf Mandate. Beides ist aber stets mit dem Gefühl und dem Umstand gekoppelt, dass man nicht alleine ist und es immer Ansprechpartner*innen (andere erfahrenere Associates, Partner) gibt. Dabei sind alle Kollegen trotz des eigenen Zeitdrucks immer sehr hilfsbereit und nehmen sich die Zeit für die Fragen. Oft gelangt man dann durch eine gemeinsame Diskussion zu der optimalen Lösung für den Mandanten.
Learnings: Was mich ebenso positiv überrascht hat und verschiedenste Learnings für mich bereithält ist der stetige Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt und die vielen Interaktionen mit verschiedenen Interessengruppen im Alltagsgeschäft.
Neue Ziele: Mein erster Halbmarathon!

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