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Das letzte Wort hat: Lukas Irmler, Profi-Slackliner

Der 31-jährige Lukas Irmler tut, wovon viele träumen: Er machte sein Hobby zum Beruf und wurde 2011 nach seinem Abschluss als Bachelor of Science in Chemie zum Profi-Slackliner. Seitdem hat er mehrere Weltrekorde aufgestellt und überquerte zum Beispiel in schwindelerregender Höhe die Victoriafälle. 2016 absolvierte er den Master in Wirtschaftswissenschaften und arbeitet heute als selbstständiger Artist, Berater bzw. Speaker und Event-Koordinator. Die Fragen stellte Christiane Martin.

Lukas Irmler, Foto: Valentin Rapp
Lukas Irmler, Foto: Valentin Rapp

www.lukas-irmler.com

Herr Irmler, Sie lieben offensichtlich das Risiko. Im Februar dieses Jahres haben Sie in den Alpen eine 430 Meter lange und 170 Meter hohe Highline zwischen zwei gefrorenen Wasserfällen überquert. Was reizt Sie an diesem gefährlichen Hobby?
Das Risiko liebe ich nicht direkt, würde ich sagen, aber ich mag es meine Komfortzone zu verlassen und Neues zu wagen. Das Highlinen ist per se eigentlich auch gar nicht so gefährlich, wie es aussieht. Es steckt viel Vorbereitung und Technik dahinter, was sogar ein Unterfangen wie die Highline zwischen den Eisfällen kontrollierbar macht. Vor allem reizt mich daran die Herausforderung, etwas als Erster zu versuchen und Neuland zu betreten – das weckt meinen Pioniergeist, denke ich.

Und haben Sie niemals Angst?
Doch natürlich habe ich auch ab und zu Angst bei dem, was ich tue! Viel wichtiger, als keine Angst zu verspüren, ist es, seine Emotionen kontrollieren zu können, das Risiko rational einzuschätzen und mit der verbleibenden Angst positiv umzugehen. Angst ist in erster Linie ein wertvoller Ratgeber, eine Motivationsquelle für Kraft und Ausdauer und ohne die Angst wären das Erlebnis und der Erfolg nur halb so viel wert. Es geht mir ja in erster Linie immer darum, mich weiterzuentwickeln, Neues zu lernen und meine Grenzen zu überwinden, da gehört Angst schlicht dazu!

Sie arbeiten auch als Berater bzw. Speaker und halten Vorträge über Motivation. Was ist Ihre wichtigste Botschaft?
Man sollte jeden Tag etwas tun, das einem Angst macht. Damit meine ich nicht ein extremes Erlebnis, wie Bungee-Jumpen oder Skydiven, sondern vielmehr ist das meine Aufforderung, sich den vielen kleinen Dingen zu stellen, die uns im Alltag Angst machen und sich bewusst auf die Situationen einzulassen, in denen wir uns unwohl fühlen und die wir normalerweise so gern vermeiden. Nur so, glaube ich, sind eine Persönlichkeitsentwicklung und ein Wachstum der Fähigkeiten nachhaltig möglich – die Angst ist hier oftmals ein guter Wegweiser!

Was können Sie speziell jungen Naturwissenschaftlern mit auf den Weg geben, die am Anfang Ihrer beruflichen Laufbahn stehen?
Mich persönlich hat mein Studium der Chemie weit gebracht und ich habe viel gelernt. Besonders habe ich eine gewisse Stressresistenz entwickelt und gelernt, dass es normal ist, auf dem Weg zum Erfolg in 99 Prozent der Versuche zu scheitern. Wichtig ist, dass man trotzdem nicht aufgibt, an seine Idee glaubt und weiter dafür kämpft. Das Studium der Chemie ist in vielerlei Hinsicht wie eine lange Slackline. Es erscheint als unüberwindlich als Ganzes betrachtet, aber man muss sich darauf konzentrieren, einfach nur den nächsten Schritt zu bewältigen. Das ist alles, was nötig ist für den Erfolg – volle Konzentration auf den nächsten wichtigen Schritt.

Was ist ihr nächstes Ziel – welche Herausforderung wollen Sie als Nächstes meistern?
Ich habe noch viele Ziele und Pläne, die mich antreiben. Als Nächstes geht es nach Montreal, Kanada, um die längste Slackline der Welt zu versuchen – eine 2 Kilometer lange Line.

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