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Telegramm: Neues aus der Welt der Medizinforschung

Neuer Ansatz gegen Covid

Foto: AdobeStock/Oleksandr
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Wenn es nach Prof. Thomas Rudel und dem biopharmazeutischen Unternehmen Aeterna Zentaris geht, könnte es in Zukunft möglicherweise signifikante Verstärkung im Kampf gegen die weltweite Corona-Pandemie geben: eine Impfung, die nicht mit der Spritze verabreicht wird, sondern in Form einer Kapsel, die einfach geschluckt werden kann. Die präklinische Entwicklung, die den Weg zu ersten klinischen Studien an Menschen ebnen soll, hat bereits angefangen. Thomas Rudel, Inhaber des Lehrstuhls für Mikrobiologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, hatte vor einem Jahr die Idee für die orale Schutzimpfung. Er plädiert für einen Ansatz, der schon seit vielen Jahren, millionenfach als Schutz vor Typhus-Infektion im Einsatz ist. Der orale Typhus-Impfstoff basiert auf einem speziellen Bakterienstamm, Salmonella Typhi Ty21a. Mit dem gleichen Bakterienstamm arbeiten jetzt auch Rudel und die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in seinem Labor. Allerdings mit einer bedeutenden Modifikation: „Wir haben die Bakterien so programmiert, dass sie SARS-CoV-2-Antigene produzieren“, erklärt der Mikrobiologe.

Pandemien verhindern

Foto: AdobeStock/alekseyvanin
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Wie das Ärzteblatt berichtet hat in einem Report in „Science Advances“ eine internationale Forschergruppe eine Reihe von präventiven Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Pandemien gefordert: „Eine direkte Gefahr gehe vermutlich von der industrialisierten Viehwirtschaft aus, vor allem, wenn die Ställe sich in der Nähe natürlicher Forsten befänden. […] Eine Forderung der Experten ist deshalb, die Zahl der Veterinäre zu erhöhen, die regelmäßig die Viehbestände auf neue Viren überprüfen müssten. Eine weitere Maßnahme wären Einschränkungen des Wildtierhandels. […] Eine steigende Gefahr geht nach Ansicht der Forscher auch von der Abholzung der Regenwälder aus. In den gerodeten Regionen siedeln sich häufig Menschen an, die durch ihre Tätigkeit in Waldnähe gefährdet sind, sich mit zoonotischen Viren zu infizieren. […] Die Abholzung des Regenwaldes sollte deshalb auch zum Schutz vor neuen Pandemieerregern reduziert werden. Eine weitere Maßnahme wäre die Einrichtung einer globalen Datenbank für Virusgenome. Die Speicherung der Gendaten könnte es Forschern in Zukunft erleichtern, den Ursprung der Epidemie zu orten und dadurch die Ausbreitung zu stoppen.“

Isolation erträglicher machen

Foto: AdobeStock/blankstock
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Eine neue Kapsel zum Schutz vor Covid-19 und anderen Krankheiten ermöglicht es Dialysepatienten, immunsupprimierten Kindern, schwerkranken Erwachsenen und anderen Risikogruppen soziale Kontakte zu pflegen. Entwickelt wurde MOBY von einem Gründerteam in Berlin. Ihre Motivation: An der Corona-Pandemie schockte sie besonders, dass Menschen allein litten und starben. Das Fehlen geeigneter technischer Lösungen überraschte sie. Und so wollten sie rasch Abhilfe schaffen. Die Idee für MOBY war geboren. Die rollbare und mit einem Elektromotor angetriebene Kapsel bietet bei geschlossener Haube eine geräumige und abgeschlossene Umgebung mit 360-Grad-Sicht und Luftfiltern. Eine digitale Gegensprechanlage überträgt den Ton auf natürliche Weise in beide Richtungen. Insgesamt bietet MOBY damit eine relativ natürliche Interaktion und verbessert die Situation von Menschen, die aus medizinischen Gründen isoliert sind, erheblich.

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