Kuratiert: Neuigkeiten aus der Gesundheitsbranche

Foto: AdobeStock/Elena
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Lebensretter werden Klimaretter

Unternehmen und Einrichtungen der gesamten Gesundheitsbranche können sich gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den Klimaschutz engagieren: Mit dem seit 2017 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) geförderten Projekt „Klimaretter – Lebensretter“ der Stiftung „viamedica“ werden die Beschäftigten des Gesundheitswesens zu Klimarettern. Die Teilnehmer erhalten kostenlos ein komplett ausgearbeitetes Maßnahmenpaket für ein firmeninternes Klimaschutzprojekt sowie wertvolle Tipps, wie man mehr Klimaschutz am Arbeitsplatz erreicht. Bis Sommer 2020 wurden schon 615.337 kg CO2 vermieden von 4.508 Teilnehmer*innen aus 88 Unternehmen im medizinischen Bereich.

Hausärzte mit Schlüsselstellung

Wie die „Ärztezeitung“ schreibt sind die niedergelassenen Hausärzte wichtige Personen bei Diagnose und Therapie von psychosomatischen Erkrankungen, an denen in Deutschland jedes Jahr 25 bis 30 Prozent der Bevölkerung erkranken. In einem von der „Ärztezeitung“ zitieren Gutachten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gaben deutlich mehr als die Hälfte der Befragten an, sich mit Depressionen (56,7 Prozent) oder Schmerzen ohne körperliche Erkrankung (69,4 Prozent) zunächst an den Hausarzt zu wenden. Damit steht der Hausarzt als Vertrauensperson an erster Stelle.

Roboter in der Pflege – Chancen und Risiken

Der deutsche Ethikrat hat im Frühjahr 2020 eine Stellungnahme zum Einsatz von Robotern in der Pflege veröffentlicht. Er gelangt zu dem Urteil, dass sie einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen und der Arbeitsqualität im Pflegebereich leisten können. Dies setzt jedoch voraus, dass der Einsatz von Robotertechnik zwischenmenschliche Beziehungen nicht ersetzt. Die Erforschung und Entwicklung robotischer Anwendungen sowohl für die häusliche Pflege als auch für Pflegeeinrichtungen wird seit einigen Jahren mit erheblichen öffentlichen Mitteln gefördert. Zur Begründung wird von politischer Seite auf die drängenden infrastrukturellen, personellen und finanziellen Probleme verwiesen, die sich angesichts des Fachkräftemangels in der Pflege bei gleichzeitig wachsender Zahl pflege- und assistenzbedürftiger Menschen stellen. Der Deutsche Ethikrat erkennt zwar den möglichen Nutzen der Robotik für den gesamten Pflegebereich an, sieht diesen jedoch weniger in der Beseitigung von Personalengpässen oder Pflegenotstand als vielmehr in ihrem Potenzial zur Förderung guter Pflege.