StartKöpfeHerzenswegeAnne Kohlmorgen – von der Wirtschaftswissenschaftlerin zur Shiatsu-Praktikerin

Anne Kohlmorgen – von der Wirtschaftswissenschaftlerin zur Shiatsu-Praktikerin

Ihr Weg klingt ein wenig nach „Eat, Pray, Love“: Vom Fuße des Schwarzwalds aus führte er sie zum BWL-Studium nach Köln, über Agentur-Jetset und Luxushotels in ganz Europa zum Lehramt ans kaufmännische Berufskolleg und schließlich nach Indien und Portugal. Jetzt ist sie voller Energie zurück in Köln und unterstützt in ihrer Shiatsu Praxis Menschen dabei, auch ihre Lebensenergie in Fluss zu bringen.

Mein beruflicher Werdegang war alles andere als geradlinig und genau deswegen so zielführend. Ich bin Reiseverkehrskauffrau, habe ein Diplom in Wirtschaftswissenschaften und einen Master in Mathematik. Ich habe in der freien Wirtschaft und als Lehrerin an einem Berufskolleg gearbeitet. Außerdem bin ich ausgebildete Yoga-Lehrerin Shiatsu-Praktikerin. Ich war viel in der Welt unterwegs, jetzt bin ich dem Weg meines Herzens gefolgt und habe meine Praxis Sei Du Shiatsu eröffnet – und sehr glücklich, dass ich so weitreichende Veränderungen gewagt habe. Alle Stationen, beruflich und persönlich, Erfolge wie Krisen, haben mich weitergebracht. Ich habe gelernt, meiner Intuition und dem Leben zu vertrauen. Ich kann mich in Menschen auf unterschiedlichsten Stufen der Karriereleiter und in verschiedenen Berufsumfeldern versetzen. Und ich kann ihnen mit Shiatsu helfen, ein besseres Körpergefühl zu entwickeln und die Balance von Körper, Geist und Seele zu finden. Gerade in stressigen Lebensabschnitten oder Umbruchsphasen wie Examen, Berufseinstieg oder bei anstrengenden Projekten kann Shiatsu gleichermaßen Entspannung wie Energie geben.

Nach meinem Abitur und der Ausbildung als Reiseverkehrskauffrau habe ich ein Jahr lang im Reisebüro gearbeitet und anschließend Wirtschaftswissenschaften studiert. Dann habe ich einen kurzen Abstecher in eine Unternehmens- und Personalberatung gemacht. Bei meinem nächsten Arbeitgeber, einer international tätigen PR-Agentur, war ich hauptsächlich im Eventbereich für Kunden aus der Automobil-Industrie tätig. Eine Zeit lang waren die vielen Reisen und das Arbeiten in Luxushotels in ganz Europa toll. Doch irgendwann stressten mich die langen Arbeitstage, die oft wochenlangen Aufenthalte in Hotels sowie das schnelllebige Agenturleben.

Sabbatjahr: Von der Lehrerin zur Shiatsu-Praktikerin

Ich entschied mich für einen Seiteneinstieg als Lehrerin am kaufmännischen Berufskolleg mit den Fächern Wirtschaft und Mathematik und absolvierte ein berufsbegleitendes Mathematik-Studium. In dieser Zeit entdeckte ich Yoga und Meditation – was mir für die Doppelbelastung durch Studium und Beruf viel Kraft gegeben hat. Die Arbeit mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat mir Spaß gemacht. Mit meinem zweiten Staatsexamen wurde ich verbeamtet. Ich war sehr gerne Klassen- und Beratungslehrerin und begleitete meine Schüler zum Fachabitur – alles lief rund. Trotzdem störte mich etwas: Das System Schule mit seinem starkem Leistungsdruck ließ wenig Zeit und Spielraum für die Bedürfnisse der einzelnen Schüler. Daher habe ich mich für ein Sabbatjahr entschieden. Ich reiste nach Portugal und Indien und beendete eine dreijährige Ausbildung zur Shiatsu-Praktikerin (GSD). Shiatsu ist eine ganzheitliche Massage und energetische Körperarbeit, die in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wurzelt und in Japan weiterentwickelt wurde.

Ich habe meinen Entschluss keine Sekunde bereut, ich fühle mich heute lebendiger und wohler in meiner Haut.

Durch die Auszeit und vor allem auch durch Shiatsu wurde mir klar, dass ich meinem Herzen folgen und nochmal neue berufliche Wege gehen wollte. Ich kündigte und gab meinen Beamtinnen-Status auf. Für viele in meinem Umfeld, Freunde und Familie, war die Entscheidung anfangs schwer nachzuvollziehen. Aber ich habe meinen Entschluss keine Sekunde bereut, ich fühle mich heute lebendiger und wohler in meiner Haut. Shiatsu hat mich bestärkt und begleitet, die Richtung zu ändern zu einem ganzheitlicheren und bewussteren Arbeitsumfeld.

Nun helfe ich Menschen durch Shiatsu ihre eigenen inneren Kräfte anzuregen. Demnächst werde ich neben den Anwendungen in meiner Praxis noch Massagen auf einem mobilen Massagestuhl in Unternehmen anbieten. Eine erfrischende kurze Behandlung, etwa in der Mittagspause, lässt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auftanken und mit mehr Energie und Motivation zum Arbeitsplatz zurückkehren. Und auch für die, die gerade vielleicht nicht ganz genau wissen, wo es hingehen soll, kann Shiatsu vieles in Bewegung setzen. Manchmal muss man sich Zeit nehmen, um herauszufinden, was man kann und will. Und das ist nicht unbedingt das, was andere sich für einen wünschen. Sich entspannt und lebendig zu fühlen bedeutet für mich ganz bei sich selbst und authentisch zu sein. Daher kommt auch der Name meiner Praxis „Sei Du Shiatsu“.

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