Gute Gehälter für Berater

Foto: Adobe Stock/peterschreiber.media
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Die Consulting-Branche wächst – unaufhörlich könnte man fast schon sagen. Nach wachsenden Personaleinstellungen in den vergangen Jahren, wird auch für 2019 erwartet, dass die großen Unternehmensberatungen mit über zehn Millionen Euro Umsatz sowohl berufserfahrene Consultants als auch Juniorberater einstellen. Und auch von den mittelständischen Marktteilnehmern wollen rund Dreiviertel neue Jobs für Seniorund Juniorberater schaffen. Das wirkt sich positiv auf die Gehälter aus. Von Christoph Berger

Für den im April 2019 veröffentlichten Stepstone Gehaltsreport 2019 sind die Autoren der Frage nachgegangen, was Fach- und Führungskräfte in der Consulting- Branche verdienen. Doch die Frage nach dem Verdienst lässt sich nicht ganz so einfach beantworten. Laut dem Gehaltsreport werden die Gehälter von Beratern durch vier Faktoren bestimmt.

Zum einen spielt die Berufserfahrung beim Gehalt eine entscheidende Rolle. So verdienen Berufseinsteiger beziehungsweise Junior Consultants in der Regel um die 47.700 Euro. Das Durchschnittsgehalt von Senior Consultants liegt dann mit 75.100 Euro schon fast 30.000 Euro darüber. Hat man diesen Status erreicht, können in der Regel etwa sechs Jahre Berufserfahrung nachgewiesen werden. Consultants, also diejenigen, die sich zwischen dem Junior- und Seniorstatus befinden, verdienen um die 60.600 Euro.

Ein Blick auf die Ausbildung der Berater verrät außerdem, dass zwei Drittel der Berater studiert haben – die meisten Consultants verfügen über einen akademischen Abschluss im Bereich Wirtschaftswissenschaften (42 Prozent), Ingenieurwissenschaften (21 Prozent) oder Naturwissenschaften (16 Prozent). Der zweite für das Gehalt relevante Faktor ist der Standort des Beratungsunternehmens. So verdient, wer beispielsweise in Frankfurt am Main (72.200 Euro) oder München (71.200 Euro) arbeitet, überdurchschnittlich gut. Auch Stuttgart mit 68.800 Euro, Düsseldorf mit 68.600 Euro und Köln mit 63.500 Euro Durchschnittsgehalt liegen noch in den Top 5.

Faktor 3 ist in der Beraterrolle zu sehen: Arbeitet man als Inhouse-Berater oder bei einer Management-Beratung, die nur für einen bestimmten Zeitraum beauftragt wird und dafür unvoreingenommen Klienten bewerten kann? Hierzu haben die Autoren des Reports festgestellt, dass die bei einer Unternehmensberatung angestellten Consultants im Schnitt 68.600 Euro verdienen und damit meist bessergestellt sind als ihre Kollegen aus der Inhouse-Beratung. Wobei es auch Ausnahmen gibt: So kommen Inhouse-Consultants in der Automobilbranche mit durchschnittlich 72.500 Euro brutto auf das höchste Gehalt unter den Beratern. Und auch die Telekommunikationsbranche bezahlt Inhouse-Berater mit 67.300 Euro überdurchschnittlich.

Bleibt schließlich noch Faktor 4. Und der ist von jedem einzelnen abhängig, da es um das Verhandlungsgeschick geht. Hier scheint Selbstbewusstsein gefragt, immerhin fragen 51 Prozent der Consultants ihren Arbeitgeber regelmäßig nach mehr Gehalt. Und dies mit Erfolg, denn immerhin rund zwei Drittel berichten von erfolgreichen Verhandlungen. Zur Vorbereitung tauschen sich fast drei von vier Beratern (72 %) vor der Gehaltsverhandlung mit Freunden und Kollegen über realistische Gehaltsvorstellungen aus.