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Leadership im digitalen Zeitalter

Wie verändert die digitale Transformation das Verständnis von Führung? Was müssen Führungskräfte heutzutage mitbringen, um digitale Unternehmen und ihre Mitarbeiter zu leiten? Ein Gastbeitrag von Maximilian Hille, Senior Analyst bei der Crisp Research AG.

Der Anspruch an die neuen Führungskräfte ist gemessen am Kompetenz- und Verantwortungsprofil in der „Digital Economy“ eher gestiegen als gefallen. Die Schnelllebigkeit und Innovation, der wirtschaftliche Druck und das notwendige Wissen in vielen Bereichen machen es nicht gerade leichter, ein Unternehmen erfolgreich zu führen. Doch die Liste der infrage kommenden Personen für eine Führungsposition ist heutzutage größer. Dies liegt vor allem daran, dass Einfluss und Kontrolle nicht mehr eine bestimmte Abstammung und finanziellen Wohlstand voraussetzen. Es geht vielmehr um die Handlungskompetenz der Führungskräfte und ein visionäres Denken, das Mitarbeiter und Kulturen prägen und motivieren kann, die eigene Zukunft gemeinsam zu gestalten. So hat der „Digital Leader“ ein klares und umfassendes Anforderungsprofil, das sich aus seinem Charakter, seinen Kompetenzen und seiner Qualifikation als Vordenker und Motivator ableitet.

Anforderungsprofil an Digital Leader Die neue Klasse der Führungspersönlichkeiten unterscheidet sich damit fundamental von der vergangener Generationen. Charisma und Motivationsfähigkeit spielen eine wichtige Rolle. Digital Leader haben am Ende des Tages natürlich das Ziel des Unternehmenswachstums und der Gewinnmaximierung. Da jedoch die Hebel dafür mittlerweile in der Förderung der Innovationen und der Mitarbeiter liegen, sieht das unmittelbare Profil, das der Digital Leader mitbringen soll, anders aus. Er wird zum Antreiber einer neuen Innovationsbewegung, zum Motivator der Mitarbeiter, die er für die Umsetzung braucht, zum Evangelisten und Lehrer und damit schlussendlich zum Umsetzer einer interdisziplinären, unternehmensweiten Digitalisierungsbewegung.

Die neue Generation der Führungspersönlichkeiten in der Digital Economy hat die Pflicht, sich im Rahmen ihrer Qualifikation und im dynamischen Innovationsgeschehen der Digitalisierung weiterzubilden. Für die Klassifizierung der Digital Leader gibt es zwei maßgebliche Dimensionen:

  • Digital Mind-Set: die Denk- und Handlungsweise und gesteigerte Akzeptanz neuer interaktiver und interdisziplinärer Innovationen und Arbeitsformen
  • Digital Skills: das Kompetenzprofil rund um digitale Technologien wie Cloud Computing, Mobile IT, Internet of Things oder Artificial Intelligence

Unsere Analyse zeigt, dass Digital Lea-der im Jahr 2015 noch eine rare Spezies waren. In den letzten Jahren wird die Zahl derjenigen, die in Sachen Digital Mind- und Skill-Set eine deutliche Entwicklung durchlaufen haben, sicherlich gestiegen sein. Dennoch sind auch aktuell nur die wenigsten der derzeitigen Führungskräfte wirklich qualifiziert, in diesem Raster das Ruder zu übernehmen. Das ist die große Chance der Absolventen und der nächsten Generation der Entrepreneure und Führungs-persönlichkeiten.

Hierarchien werden weiter fallen

Die Qualifikationsprofile der Digital Leader lassen darauf schließen, dass auch die Mitarbeiter und die gesamte Unternehmensorganisation sich neu aufstellen könnten. Die engere Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und Führungskräften wird dabei sehr deutlich. So werden, wie eine weitere Studie von Crisp Research zusammen mit Citrix herausfand, Hierarchien flacher und damit Verantwortungen und Befugnisse breiter auf mehrere Schultern verteilt.

Die Mitarbeiter und Führungskräfte stehen sich in der Innen- und Außenwirkung des Unternehmens viel näher und generieren gemeinsam Wertschöpfung und Innovation. Und das nicht mehr nur aus ihrem isolierten Büroarbeitsplatz heraus, sondern überall in der Welt, im ständigen Austausch mit Mitarbeitern, Partnern und Kunden.

Das bedeutet auch, dass sich alle Personen innerhalb des Wirtschaftsgeschehens auf neue Herausforderungen und Abläufe einstellen müssen. Das aktive Mitspracherecht und die noch bessere Möglichkeit, sich im eigenen Konzern als Talent, Vordenker und Digital Leader in den Vordergrund zu rücken, sollten eine Motivation sein, sich neuen Technologien und Wirtschaftsabläufen positiv gegenüber zu stellen und in der Kombination aus Zuhören, Aufbau und Weitergabe von Wissen seinen Platz in der Digital Economy selbst zu definieren.

Erwünschte Eigenschaften für Digital Leader

  • Offenheit für neue Technologien und IT-Services
  • Kontinuierlicher, konstruktiver Austausch mit der IT-Abteilung
  • Weiterbildung im Bereich IT-Innovationen
  • Weitergabe des eigenen Wissens und „Trendsetter“-Funktion
  • Vordenken, unternehmerisches und gegenströmiges Handeln
  • Hinterfragen von (IT-)Lösungen im Kontext des Unternehmenserfolgs
  • Strategische Denkweise für neue Geschäftsmodelle
  • Förderung der Innovationskultur im Unternehmen
  • Förderung der IT- und Digitalisierungs-Skills der Mitarbeiter

Quelle: Studie von Crisp Research und  Dimension Data mit über 500  Unternehmensverantwortlichen.

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