Kuratiert

kuratiert, Foto: Fotolia/Elena
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KI lernt Stratego auf Basis von Reinforcement Learning Algorithmus

Laut der im Dezember 2022 in der Fachzeitschrift „Science“ vorgestellten Studie „Mastering the game of Stratego with model-free multiagent reinforcement learning“ hat eine Künstliche Intelligenz des Unternehmens DeepMind erstmals das Niveau sehr guter menschlicher Spieler bei der digitalen Variante des Brettspiels Stratego erreicht. Aufgrund der bei dem Spiel erforderlichen Weitsicht, dem Fällen von Entscheidungen auf unvollständigen Informationen sowie der meist sehr vielen Optionen und Züge war dieses Niveau bislang nicht erreichbar. Das besondere an der KI mit dem Namen „DeepNash“ ist zudem, dass sie ohne menschliche Demonstration gelernt hat. Stattdessen basiert sie auf einem Reinforcement Learning Algorithmus. Bedeutet: Sie hat beim Spielen gegen sich selbst gelernt. Auf diesem Weg hat sie sich auch ein Verhalten angeeignet, das als Täuschung oder Bluffen interpretiert werden kann.

Die Hemmschwelle für den KI-Einsatz in Unternehmen sinkt

31 Prozent der vom ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft für das Trendbarometer „Arbeitswelt“ befragten Führungskräfte gaben an, dass KI 2023 eine höhere Bedeutung erlangen wird. Außerdem kam dabei heraus, dass während KI in die Arbeitswelt zurzeit schleichend eindringt, vernetzte Digitalisierung und Industrie 4.0 schon seit vielen Jahren großflächig in den Unternehmen angewendet werden. Beschäftigte ohne Führungsverantwortung sehen diese Themen auch in der Zukunft weiter ansteigen. An erster Stelle allerdings steht die arbeitsbezogene psychische Belastung – wegen der vielfältigen Sorgen der Beschäftigten, was den Umgang mit der Technik und deren Folgen auch für sie persönlich betrifft. „Diese Bewertung zeigt unserer Meinung nach, dass der Fokus allein auf technische Konzepte nicht reicht. Gleichzeitig sind insbesondere Transparenz, Beteiligung der Betroffenen und der Einsatz von Lernkonzepten notwendig“, kommentiert Prof. Dr.-Ing. Sascha Stowasser, Direktor des ifaa dieses Ergebnis.

Zweite Ausgabe der Normungsroadmap KI

Am 9. Dezember 2022 wurde im Rahmen des Digital-Gipfels der Bundesregierung die 2. Ausgabe der Normungsroadmap KI an Bundesminister Robert Habeck übergeben und anschließend veröffentlicht. Die Normungsroadmap KI ist Teil der KI-Strategie der Bundesregierung und gibt konkrete Handlungsempfehlungen für die Normung und Standardisierung im Bereich Künstlicher Intelligenz. Das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) und die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (DKE) haben sie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erstellt – sie ist eine Weiterentwicklung der Ergebnisse aus der ersten Ausgabe. Neben den bisherigen Themen Grundlagen, Sicherheit, Prüfung und Zertifizierung, Industrielle Automation, Mobilität sowie Medizin lag der Fokus der zweiten Ausgabe zusätzlich auf den Themenbereichen Soziotechnische Systeme, Finanzdienstleistungen und Energie/Umwelt. Insgesamt umfasst das Dokument nun 116 Normungs- und Standardisierungsbedarfe zu neun Schwerpunktthemen und liefert sechs zentrale Handlungsempfehlungen.

Von Christoph Berger