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E-Mail für dich von: Floriane Montanari, Bayer AG

Von: Floriane Montanari
Gesendet: 28. August 2020
An: Junge Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler
Betreff: Infos für Absolventen der Naturwissenschaften

Liebe Leserinnen und Leser,

mein Name ist Floriane Montanari und ich komme aus Frankreich. Ich habe Biologieingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Bioinformatik studiert. Konkret bedeutete das damals, dass wir nur vier Studierende waren und uns verschiedene Fähigkeiten wie das Kodieren in Python und Java oder das Verwalten und Abfragen von Datenbanken beigebracht wurden.

Während meines Studiums absolvierte ich jeden Sommer ein Praktikum. Eines davon war in Irland mit der Idee, meine Englischkenntnisse zu verbessern. Dort konnte ich auch meine erste wissenschaftliche Arbeit schreiben. Mein Master-Praktikum absolvierte ich bei Sanofi-Aventis, einem französischen Pharmaunternehmen. Dort arbeitete ich an der Entwicklung statistischer Modelle, die die Wahrscheinlichkeit vorhersagen sollten, mit der ein Wirkstoff langsam oder schnell von der Leber metabolisiert wird. Nach dieser Erfahrung verliebte ich mich in die pharmazeutische Industrie, in die computergestützte Chemie und in das maschinelle Lernen. Mir wurde sehr schnell bewusst, dass für eine Karriere als Forscherin in einem pharmazeutischen Unternehmen ein PhD und ein oder zwei Postdocs notwendig sein würden.

Dennoch war ich mir mit 23 Jahren nicht wirklich sicher, zu welchem Thema ich promovieren sollte, und arbeitete stattdessen als Forschungsassistentin in einem öffentlichen Forschungsinstitut in Barcelona. Dort wirkte ich in mehreren Projekten mit, unter anderem bei einem katalanischen Pharmaunternehmen. Ich priorisierte dabei die Vorschläge der medizinischen Chemiker, wobei ich auf unterschiedliche Techniken und die Hilfe eines ehemaligen Computerchemikers zurückgriff. In dieser Zeit habe ich auf vielen verschiedenen Gebieten wirklich viel gelernt.

Dann war es an der Zeit, mit der Doktorarbeit zu beginnen, und diesmal hatte ich keine Schwierigkeiten, das Thema auszuwählen. Ich zog nach Wien und studierte die sogenannten Lebertransporter. Das sind Proteine, die an der Membran der Hepatozyten exprimiert werden und ihre Substrate in Richtung Galle ausstoßen. Ich versuchte vorherzusagen, ob kleine Moleküle in ihre normalen biologischen Funktionen eingreifen könnten, und baute dafür verschiedene Modelle auf der Grundlage maschinellen Lernens.

Nach der Promotion bewarb ich mich auf Stellen bei verschiedenen Pharmaunternehmen und bekam eine Postdoc-Stelle bei Bayer. Ich zog nach Berlin und arbeitete dort an Anwendungen auf Basis von „Deep Learning“ zur Entdeckung kleiner Moleküle. Ich bin inzwischen fest angestellt und ich lerne jeden Tag etwas Neues dazu. In meinem Berufsleben habe ich schnell entdeckt, dass „Soft Skills“ entscheidend sind, um komplexe Projekte mit interdisziplinären Teams zu steuern.

Für mich waren auf diesem Weg folgende Punkte entscheidend: so viele Praktika wie möglich zu machen, gute Englischkenntnisse zu haben, sich für Themen zu entscheiden, die das eigene Herz höher schlagen lassen, Chancen zu nutzen und mobil zu sein!

Viel Erfolg beim Einstieg und viele Grüße

Floriane Montanari
Forscherin im Bereich „Maschinelles Lernen“
Bayer AG, www.bayer.de

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