Das Verhältnis zum Chef: eine Frage der richtigen Taktik

Boss Chef, Foto: Brooke Lark/Unsplash
Boss Chef, Foto: Brooke Lark/Unsplash

Knapp zwei Drittel der Angestellten sind unzufrieden mit ihrem Chef. Zu diesem Ergebnis kam eine Online-Umfrage der Jungen Karriere. Schuld an der Unzufriedenheit sind die Vorgesetzten selbst: Viele unterliegen einem Kontrollzwang und sind nicht offen für die Ideen ihrer Mitarbeiter. Loben, sachlich bleiben, vorschlagen statt fordern – wer so handelt kann das Verhältnis zum Vorgesetzten nachhaltig verbessern. Und wenn´s doch nicht hilft? Dann findet sich in der Strategiesammlung von Karrierefuehrer.de bestimmt eine Anregung, um den Chef milde zu stimmen.

Auch die Zeitschrift „Für Sie“ hat sich in einem Job-Report mit den unterschiedlichen Strategien zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen Chefs und Angestellten beschäftigt. Im günstigsten Falle eignen sich die folgenden Verhaltensregeln sogar dazu, den Chef zu beeinflussen und damit eine gewisse „Führung von unten“ auszuüben. Die Tipps sollten nicht nur einzeln betrachtet werden, sondern können auch beliebig kombiniert werden.

Beeinflussung durch Akzeptanz

Billige Schmeicheleien haben noch kein zerrüttetes Arbeitsverhältnis gekittet. Entscheidend ist vielmehr sich mit den positiven Seiten des Vorgesetzten zu beschäftigen, mit den Eigenschaften, die man selbst gern hätte. Um diese zu ermitteln sollten Fehler und nervtötende Charaktereigensachaften des Chefs erst einmal ausgeblendet werden. Angestellte, die sich einmal über die guten Seiten des Vorgesetzten klar geworden sind, können dies nun auch vorsichtig durchblicken lassen. Da die Anerkennung echt sei, könne sie nicht mit opportunistischer Lobhudelei verwechselt werden, betonen Fachleute. Verbessert sich das Verhältnis, kann mittelfristig auch der eine oder andere Verbesserungsvorschlag geäußert werden.

Lösungen präsentieren

Schwierigkeiten hin oder her. Die Herangehensweise an Probleme sollte immer lösungsorientiert sein. Es geht nicht darum gegenüber dem Chef nur darauf hinzuweisen was alles nicht geht. Kann also ein Problem nicht auf eine Weise gelöst werden, sollten Angestellte möglichst bereits ein Alternativplan im Hinterkopf haben. Fachleute raten: „Gleichen Sie seine Schwächen aus. Geben Sie ihm Unterstützung, wo er unsicher ist.“
Denn: Auch ein Vorgesetzter hat Schwächen und ist unsicher, auch wenn er beides verbirgt.

Probleme aus seiner Perspektive betrachten

Vertrauen zu den Angestellten gewinnt der Chef jedoch nicht durch geheucheltes Verständnis. Um diesen Eindruck zu vermeiden, sollten sich Mitarbeiter bemühen Sachverhalte aus der Perspektive des Vorgesetzten zu betrachten. So redet man nicht aneinander vorbei und kommt schneller zum Punkt. Mit dem wachsenden Vertrauen zum Mitarbeiter erhöht sich auch die Bereitschaft zu Offenheit und verstärkter Zusammenarbeit beim Vorgesetzten. Gleichzeitig manifestiert sich bei ihm das Gefühl, dass er sich auf den Mitarbeiter verlassen kann.

Fehler ohne wenn und aber eingestehen

Das direkte Eingeständnis eines Fehlers ist Experten zufolge die beste Möglichkeit zwischenmenschliche Probleme zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern zu vermeiden. Der Grund: Die Sache wird schneller ad acta gelegt, darüber hinaus wiederholt sich ein schnell und deutlich zugegebener Fehler erfahrungsgemäß nicht, im Gegensatz zu einem Vertuschten. Tobt ein Chef auch ohne dass Mitarbeiter Fehler begehen, kann dies an dem Erfolgsdruck liegen, unter dem er steht. Seine überreizte Stimmung wird in der Regel nachlassen, wenn die Mitarbeiter ihn entlasten.

Quelle: Verbrauchernews.de, Junge Karriere