Heimat: Vom Auswandern und Wiederkommen

Bild: tagul.com
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Eine Studie belegt: Deutsche Auswanderer sind oftmals jung und hoch qualifiziert. Ihr Know-how fehlt auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Experten fordern daher, hochqualifizierte Abwanderer mit Rückkehrprogrammen wieder nach Deutschland zu holen.

Zwischen 2009 und 2013 sind rund 710.000 Menschen mit deutschem Pass in die Ferne gezogen. Zumeist weil sie neue Erfahrungen machen und ihren Horizont erweitern (72 Prozent) wollen. Berufliche Gründe kommen an zweiter Stelle (66,9 Prozent), gefolgt von familiären Gründen (50,9 Prozent). Dies geht aus einer Studie zur Migration deutscher Staatsbürger hervor, vorgelegt von Forschern des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung und des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR).

Rückkehr aus Unzufriedenheit – und weil die Familie fehlt

„Ich bin dann mal weg“ bedeutet bei vielen aber nicht für immer. Rund 580.000 Zuzüge im oben genannten Zeitraum haben die Behörden registriert. Die Gründe für die Rückkehr sind partnerschaftsbezogen und familiär (63,9 Prozent) sowie beruflich bedingt (56,5 Prozent). Rund 40 Prozent waren mit ihrem Leben im Ausland unzufrieden. Und 41 Prozent der im Ausland lebenden deutschen Auswanderer können sich sowieso vorstellen, wieder nach Deutschland zurückzukehren.

Bei der Rückkehr von Fachkräften unterstützt das Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Rückkehrer mit einem eigens entwickelten Programm. Auch speziell für Wissenschaftler gibt es Hilfestellung, das Karriereportal für Wissenschaft und Forschung academics hat eine Liste von Rückkehrprogrammen erstellt.

UN-Studie: Migration weltweit so hoch wie noch nie zuvor           

Das Glück, die Rückkehr in die Heimat frei wählen zu können, hat nicht jeder Migrant. Die weltweite Migration hat nach Angaben der Vereinten Nationen einen neuen Höchststand erreicht. Wie der UN-Bevölkerungsfonds in New York mitteilte, leben derzeit 232 Millionen Menschen freiwillig oder gezwungenermaßen außerhalb ihrer Heimat. Die weltweiten Ströme der Menschen, die nationale Grenzen passieren, visualisiert sehr anschaulich eine Grafik auf faz.net.