PR-Berater/-in: Kommunikation auf allen Ebenen

Auf dem Schreibtisch stapelt sich das Papier, die Zigarette qualmt im Aschenbecher, per Email kommt gerade die Anfrage nach Fotomaterial von einer großen Zeitschrift, mit den Kollegen müssen Einzelheiten zu einem Messetermin besprochen werden und jetzt klingelt auch noch das Telefon: Ein ganz normaler Tag für Tamara Emken, von Beruf PR-Beraterin bei Borgmeier Media Communication. Die PR-Agentur in Delmenhorst bei Bremen sucht zurzeit Verstärkung.

„Multitasking“ nennt es die PR-Frau – 1000 Dinge muss sie oftmals gleichzeitig koordinieren. Dabei darf sie keines der Anliegen oder organisatorischen Details vergessen. Für die 28jährige kein Problem, sie übt ihren Beruf aus Leidenschaft aus. Die Vielseitigkeit, und nicht der Stress, macht für sie diese Tätigkeit aus.

Nur auf den ersten Blick ein Schreibtisch-Job

Auf den ersten Blick ein Schreibtisch-Job: Viel telefonieren, Briefe und Emails schreiben und Termine absprechen – aber es gehört noch mehr dazu. Ähnlich wie beim Journalisten, recherchiert sie Themen, sammelt Ideen und verfasst Texte. Daneben gehören Außentermine, beispielsweise Kundenbesuche, Messeauftritte oder Events zu den Aufgaben von Tamara Emken. Für Unternehmen, die das PR-Team betreut, schreibt sie Pressemitteilungen, Fachartikel und Messe-Einladungen, plant Events oder lanciert Redaktionsgespräche. Die Ausarbeitung von öffentlichkeitswirksamen Auftritten wie Messen, Pressekonferenzen, Mitarbeiterversammlungen oder Tage der offenen Tür gehören in ihren Terminkalender. Für solche Anlässe stellen die PR-Berater zusätzlich Pressemappen zusammen und betreuen das interessierte Publikum vor Ort.

Bindeglied zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit

PR-Berater fungieren als Vermittler zwischen den Unternehmen und der Öffentlichkeit: Wechselseitiger Austausch von Informationen und Förderung eines Dialoges spielen dabei die Hauptrolle. Hier darf keiner auf den Mund gefallen sein, da der größte Teil der Arbeit in Gesprächen stattfindet. Außer einem guten Schreibstil sollte da schon gewisse rhetorische Fähigkeiten vorhanden sein. „Wer schüchtern ist oder den Kontakt mit anderen Menschen scheut, ist hier wohl fehl am Platz“ schätzt Tamara Emken.

Während des BWL-Studiums auf den PR-Geschmack gekommen

Sie selbst kam als Werksstudentin während ihres BWL-Studiums auf den PR-Geschmack. In einer Marketing-Beratung stellte sie ihre ersten Pressetexte und Pressemappen zusammen und entdeckte dabei ihr Interesse an der Öffentlichkeitsarbeit. Den Schwerpunkt des BWL-Studiums an der Hochschule Bremen legte sie auf den Bereich Marketing, Tourismusmanagement und Personalwirtschaft – dabei hatte sie die PR-Arbeit schon fest im Blick. Nach dem Studium folgte gleich das Volontariat in der Medienagentur Borgmeier Media Communication, in der sie mittlerweile die Leitung der Delmenhorster PR-Unit übernommen hat.

Bei Zwischenfällen einen kühlen Kopf bewahren

Organisationstalent, ein Gespür für Trends und Themen, schnelle, kreative und zielsichere Arbeit sollte wie in anderen Berufen der Medienbranche schon vorhanden sein. „Wir müssen manchmal sehr rasch reagieren, unerwartete Zwischenfälle müssen immer einkalkuliert werden. Da hilft nur einen kühlen Kopf bewahren und nach Lösungen suchen, auch mal über die normale Arbeitszeit hinaus.“ Tamara Emken merkt man an, dass sie nicht erst seit gestern in der PR-Branche tätig ist. Seit drei Jahren verhilft sie Kunden aus den Bereichen IT/TK, Internet, Kosmetik oder Lifestyle, durch die Gestaltung von PR-Kampagnen zu einem größeren Bekanntheitsgrad. Jeder Tag ist anders, neue Ideen und Themen müssen in die Tat umgesetzt werden, damit Unternehmensaktivitäten oder einzelne Produkte ihren Weg in die Öffentlichkeit finden.

Berufseinstieg in die PR-Branche

Public Relations: Ein spannendes Tätigkeitsfeld, das für Frauen und Männer gleichermaßen interessant sein kann. Voraussetzung hierfür sind ein gewisses Kommunikationstalent und eine solide Ausbildung in einer PR-Abteilung/PR-Agentur. Vielen gelingt nach einem Hochschulstudium der Einstieg in die PR-Branche durch ein mehrmonatiges Praktikum oder ein 1- bis 2-jähriges Volontariat. Hier wird der Volontär nach und nach in alle Bereiche eingearbeitet und kann dieses Wissen sofort in die tägliche Arbeit einbringen. Einige Unternehmen bieten auch hausinterne Traineeprogramme an. Studienrichtungen wie Kommunikations- und Medienwissenschaften sind oftmals erwünscht, aber auch andere Studiengänge stellen kein Hindernis dar.
Der weitere Berufsweg führt dann je nach Firmenstruktur über Junior-Berater, PR-Berater und/oder zum PR-Referent und Pressesprecher.

PR – Fakten zum Beruf

Aufgaben und Tätigkeiten: Unter Public Relations (PR) versteht man im Kern die Gestaltung der Beziehungen zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit. Es geht um den wechselseitigen Austausch von Informationen und die Förderung eines Dialoges. Das Aufgabengebiet umfasst u.a.die Konzeption von PR-Strategien für die interne und externe Kommunikation. Weiterhin gehört dazu auch die Ausarbeitung von öffentlichkeitswirksamen Auftritten wie Messen, Pressekonferenzen, Mitarbeiterversammlungen oder Tage der offenen Tür. Sonstige wichtige Bereiche sind der direkte Dialog mit Medienpartnern, Erstellung von Kunden- oder Mitarbeiterzeitschriften oder die Erhaltung und Verbesserung der Kommunikation zwischen Geschäftsführung und Mitarbeitern.
PR-Fachleute müssen äußerst kommunikativ und sprachsicher sein. Sie haben ein Händchen für Organisation und Zeitmanagement und verfügen über kreatives und strategisches Talent. Sie verfolgen aktuelle gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Entwicklungen, um schnell auf neue Trends reagieren zu können.

Ausbildung

Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium. Je nach Wunsch-Branche macht ein Abschluss in einer entsprechenden Studienrichtung Sinn. Häufigster Einstieg in eine PR-Karriere ist ein 1-2jähriges Volontariat in einer Agentur. Einige Unternehmen bieten auch Traineeprogramme an. Dort wird der Volontär nach und nach in alle Bereiche eingearbeitet und kann dieses Wissen sofort in der täglichen Arbeit einsetzen.
Der weitere Berufsweg führt dann je nach Firmenstruktur über Junior-Berater, PR-Berater und/oder PR-Referent zum Pressesprecher.

Literaturtipp:

PR-Beratung: Qualitative Analyse der Zusammenarbeit zwischen PR-Agenturen und Kunden
Von Reinhold Fuhrberg. UVK Verlagsgesellschaft mbH. ISBN-13: 978-3867642477. Preis 49,00 Euro.

PR im Social Web
Von Marie-Christine Schindler. O’Reilly Verlag. ISBN-13: 978-3955616267. Preis 29,90 Euro.